Was bedeutet eigentlich Awareness?
„To be aware“ bedeutet erst einmal einen Raum zu schaffen, in dem die Bedürfnisse und Wünsche jeder Person respektiert und geachtet werden. Dazu gehört, den Umgang mit Bedürfnissen zu lernen und daraus resultierend ein Bewusstsein dessen aufzubauen. (Dazu gehört es ein Bewusstsein für diese unterschiedlichen Bedürfnisse zu entwickeln und daraus resultierend den Umgang mit diesen zu lernen.)
Wir möchten unser Handeln am Wohlbefinden aller Personen orientieren und es dementsprechend anpassen und verbessern. Awareness ist daher ein Konzept, das sich zu einem großen Teil mit dem respektvollen Verhalten im Umgang miteinander beschäftigt.
Awareness auf unsere Gruppe bezogen
Unsere Awareness soll in Klein- und Großgruppen, sowie außerhalb der Plena stattfinden, sodass sich alle möglichst zu jedem Ort und zu jeder Zeit unterstützt und verstanden fühlen können.
Wir möchten uns alle auf Augenhöhe begegnen und behandeln jeden Menschen gleich und respektvoll. Dazu zählt, dass wir aktiv versuchen jegliche Formen von Wissens-, Macht-, Altershierarchien etc. abzubauen, um einen Raum zu schaffen, in dem sich jede*r wohl und sicher fühlen kann. (Keine Person wird aufgrund von Wissensständen von oben herab behandelt!)
Die Meinungen aller Menschen sollen respektiert werden und wir versuchen gemeinsam eine offene Diskussionskultur zu gestalten, in der jeder Mensch rücksichtsvoll behandelt wird. Wir möchten deshalb besonders auf eine gewaltfreie Kommunikation und Diskussionen achten, in der wir konstruktiv mit Fehlern umgehen und gemeinsam aus ihnen lernen.
Wie sieht Awareness in AJT aus?
In allen Plena wird versucht mindestens zwei Awareness-Menschen zu haben, die Support geben können falls sich Menschen unwohl im Plenum fühlen. Außerdem möchten wir gerne ein sogenanntes „Buddy-System“ etablieren, das natürlich auf freiwilliger Basis verläuft. Das heißt, dass mindestens zwei Menschen, die sich zu Beginn des Plenums finden, während des Treffens aufeinander achten, um sich danach gegebenenfalls gegenseitig Rückmeldung über verschiedene Dinge zu geben. So können wir Selbstreflektions- und Weiterentwicklungsprozesse unterstützen und anregen.
Zusätzlich soll es einen sogenannten „Kummerkasten“ geben, in den Menschen ihre Sorgen, Wünsche oder Anregungen anonym hinterlegen können, sodass wir uns als Gruppe fortschrittlich weiterentwickeln können!
Jeder Mensch macht Fehler, das ist völlig normal und gar kein Problem. Deswegen möchten wir auf diese ausschließlich respektvoll und angemessen aufmerksam machen. Dadurch können wir uns alle weiterbilden, ohne dass wir uns schlecht oder unwohl fühlen. Dies soll möglichst auf eine Weise passieren, in der sich keine Personen übereinanderstellen, sondern ihr Wissen lediglich weitergeben und teilen. Dadurch hoffen wir, dass wir uns alle auf einem gesunden Weg reflektieren und entwickeln können.
Wir versuchen eine offene Diskussionskultur zu etablieren. Kritik muss zwar nicht immer konstruktiv sein, aber wir möchten darauf achten, einen gesunden und rücksichtsvollen Austausch zu erhalten. Daher versuchen wir verbale und nicht-verbale Kommunikation angenehm zu gestalten.
Wir möchten uns außerdem Mühe geben Trigger- und Contentwarnungen (sinnvoll) zu verwenden, sodass sich jeder Mensch wohl und sicher fühlen kann.
Natürlich werden selbstbestimmte Namen und Pronomen einer Person zu jeder Zeit akzeptiert und verwendet.
Wir hoffen unser Awarenesskonzept gemeinsam und im Sinne unseres Selbstverständnisses als queerfeministische und antiautoritäre Gruppe umsetzen zu können. Allerdings bleibt Awareness ein Prozess, der nicht stagnieren sollte und auch keinen Anspruch auf Perfektion und Vollständigkeit hat. Demnach lassen wir unsere neu gewonnen Erfahrungen immer wieder in die Überarbeitung des Konzepts miteinfließen, um möglichst alle Menschen miteinzubeziehen.